Der Splitblog im Oktober – SouveräniWAS?
„Digitale Souveränität“ ist inzwischen ein echtes Buzzword. Doch was steckt eigentlich dahinter? Diese und andere Fragen beleuchten wir in diesem Monat auf Wunsch unseres Geschäftsführers Friedrich.
Der Begriff „Digitale Souveränität“ ist inzwischen wohl jedem schon einmal begegnet. Aber wissen wir eigentlich, was das bedeutet? Das Wort „Souveränität“ bedeutet im politischen Sinne die Unabhängigkeit eines Staates von anderen, sowie die dessen Selbstbestimmung. „Digitale Souveränität“ meint also, dass der Staat oder auch die hiesigen Unternehmen im digitalen Bereich unabhängig von Lösungen aus anderen Ländern sein sollten.
Warum ist das wichtig?
Bekanntermaßen kommen viele der einschlägigen Softwarelösungen aus den USA. In politisch ruhigen Zeiten ist das auch weitestgehend unproblematisch. Was aber, wenn die eigenen Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit sich von denen des Herstellerstandortes erheblich unterscheiden? Welche rechtlichen Grundlagen gelten in diesem Fall? Genau diese Fragen sind spätestens seit dem Machtwechsel in den USA hochaktuell. Zwar gibt es verschiedene Abkommen und gesetzliche Regelungen zum transatlantischen Datentransfer, aber vollkommen rechtssicher sind diese nicht. Zumal das Grundverständnis in Sachen Datenschutz in Europa und den USA sich grundlegend unterscheidet.
Wachsende Unsicherheit
Im Februar 2025 hat Bitkom eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass das Vertrauen deutscher Unternehmen gegenüber internationalen Partnern und Softwareherstellern sinkt. Dem gegenüber steht eine starke Abhängigkeit von importierten digitalen Technologien. Details zur Studie finden Sie hier: https://www.bitkom.org/Studienberichte/2025/Digitale-Souveraenitaet
Steigender Bedarf
Der Wunsch nach digitaler Souveränität in Deutschland wächst also. Mehr noch: auf staatlicher Ebene handelt es sich nicht nur um einen Wunsch, sondern um eine Notwendigkeit. Natürlich wollen sich die Großkonzerne ihr Geschäft auf dem europäischen Markt nicht verderben lassen und haben sich auch prompt etwas einfallen lassen: Die eigenen Produkte mit dem „Label“ souverän versehen.
Ist souverän drin, wo souverän draufsteht?
Die Lösung der bekannten Anbieter scheint einfach zu sein. Die genutzten Rechenzentren sollen auf europäischem Boden stehen. Damit bleiben die Daten in der EU und sind damit sicher und geschützt. Doch so einfach ist es leider nicht. Der Clarifying Lawful Overseas Use of Data (CLOUD) Act erlaubt US-Behörden Zugriff auf europäische Kundendaten auch extraterritorial. Die erhoffte Möglichkeit, bei den vertrauten Softwareprodukten zu bleiben und trotzdem digital souverän zu bleiben, ergibt sich dadurch weder für den Staat noch für Unternehmen. Das musste auch der Chefjustiziar von Microsoft France bei einer Anhörung vor dem französischen Senat einräumen (hier nachzulesen: https://www.heise.de/news/Nicht-souveraen-Microsoft-kann-Sicherheit-von-EU-Daten-nicht-garantieren-10494684.html)
Es bleibt also nach wie vor nur die Möglichkeit, sich nach vertrauenswürdigen, lokalen Anbietern umzusehen. Und das am besten, bevor es zu spät ist.
Die gute Nachricht
Wir bei Splitbot setzen schon seit Jahren auf digitale Souveränität und privacy by design. Mit KOSMO haben wir einen zuverlässigen Unternehmenschatbot entwickelt – made an hosted in Germany.
Mehr zum Thema lesen Sie zum Beispiel unter https://www.cloudcomputing-insider.de/warum-europaeische-datenraeume-us-zugriff-nicht-ausschliessen-a-baa6db7b040dd0cf5026442f4c9d10f1/















